[Rezension] Für immer ist die längste Zeit
11. März 2018
Für immer ist die längste Zeit
Autor/in: Abby Fabiaschi
Verlag: S.Fischer Verlag
Seitenanzahl: 368
ISBN: 978-3-8105-2479-9
Preis: € 14,99 [D] Print , € 12,99 [D] E-Book
Erscheinungstermin: 21. März 2018
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Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie – ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady – herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt – sie ist ja auch neu hier.
Abby Fabiaschi wurde von eigenen frühen Erfahrungen mit Verlust und Trauer zu ihrem ersten Roman inspiriert. Vor ein paar Jahren gab sie ihre Führungsposition im Technologiesektor auf, um mehr Zeit für ihre Kinder zu haben und sich endlich ihren Traum vom Schreiben zu erfüllen. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Connecticut und Utah. Wenn sie nicht schreibt oder sich über ihre Kinder amüsiert, liest sie gern und viel. Abby Fabiaschi engagiert sich außerdem im Vorstand einer Non-Profit-Organisation und spendet zwanzig Prozent all ihrer Nettoerlöse an Verbände, die sich für das Wohl von Frauen und Kindern weltweit einsetzen.
Dieses Buch habe ich bei Lovelybooks anlässlich einer Leserunde gewonnen. Laut Angaben, dürfen die Teilnehmer die Rezension schon vor dem Erscheinungstermin veröffentlichen.
Dieses Buch hat mich wirklich neugierig gemacht. Zwar war der Einstieg etwas langatmig, aber der Schreibstil war dafür flüssig und leicht zu lesen. In diesem Buch wird auch klar dargestellt, wie verschieden man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgeht. Dabei geht es um Maddy, die einen Selbstmord begangen hat und ihre kleine Familie zurückgelassen hat. Ihre Familie kann unterschiedlicher nicht sein. So stürzt sich Brady, Maddys Ehemann, in die Arbeit und fühlt sich etwas überfordert mit seiner Tochter. Eve, die Tochter, ist nur wütend auf ihre Mutter. Während all ihre Mitschüler fröhlich sind, das deren Mutter noch da ist, ist das Eve egal. Aber sowohl Brady als auch Eve stellen sich die Frage, warum Maddy sich selbst ermordet hat.
Als Leser liest man aus verschiedene Perspektiven. Nicht nur die von Brady und Eve, sondern auch die von Maddy, die aus dem Jenseits spricht. Doch es gibt auch eine vierte Person, die ein wichtiger Teil der Story ist. Man liest also aus vier Verschiedene Perspektiven und bekommt so mit, wie sie mit der Trauer um den Tod umgehen. Es gibt auch Szenen, die wirklich witzig sind und einem klar machen, selbst wen einer gestorben ist, geht das Leben weiter. Dieses Thema hat die Autorin hier wunderbar rübergebracht. Brady will allerdings herausfinden, weshalb Maddy das getan hat und sucht in ihren Persönlichen Sachen, nach Hinweise. So kommt auch ein wenig spannung in der Story auf, da man auch selbst herausfinden möchte, weshalb und warum. Es ist wie eine Schnitzeljagd, jedesmal werden einem die Puzzleteile hingeworfen, die man versucht zusammen zusetzen, damit diese am Ende ein großes Bild ergeben. So hat mich das Ende dann doch sehr überrascht und es war nicht vorherzusehen.
Die Charakter werden auch alle sehr authentisch und realistisch beschrieben. So war Maddy wirklich eine vorzeige Mutter und wollte nur das beste für ihre Familie. Ich muss gestehen, das mir Maddy, selbst wen sie Selbstmord begang, mir symphatisch war. Den man bekommt mit, das Maddy sich aus dem Jenseits heraus, auf die Suche nach einer neuen Frau für Brady macht.
Brady wirkte auf mich überfordert mit der Situation. Er wusste nicht wirklich was mit seiner Tochter anzufangen. Trotzdem hat er sich bemüht, alles zu meistern.
Eve war der Teenie schlechthin. Ihr war es egal, was mit ihrer Mutter passiert war. Sie lebt ihr Leben weiter und sie war sogar Sauer auf ihre Mutter. Eve konnte den Mitleid nicht mehr ertragen.
Am liebsten hätte ich gerne mal alle in den Arm genommen. Der Schreibstil war auch wirklich leicht und flüssig zu lesen und man ist auch sofort mitten im Geschehen. Für mich war der Anfang etwas zäh, aber das bessert sich nach ein paar Seiten und man kann das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Es war ein wirklich schönes Buch und für mich eine Leseempfehlung.