[Rezension] Midnight Blue
Midnight Blue
Autor/in: L.J. Shen
Verlag: LYX/ Bastei Lübbe
Seitenanzahl: 444
ISBN: 978-3-7363-0992-0
Preis: € 12,90 [D] Print , € 9,99 [D] E-Book
Amazon / Thalia
Alex Winslow war wie ein Wirbelsturm – wunderschön aus der Ferne, doch wenn man ihm zu nah kam, konnte er einen zerstören
Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das
Jobangebot erhält: Sie soll Alex Winslow, den größten Rockstar der Welt,
auf seiner Tournee begleiten und dafür sorgen, dass er nicht wieder auf
die schiefe Bahn gerät. Doch das ist leichter gesagt als getan. Nicht
nur ist Alex alles andere als begeistert von der Babysitterin, die ihm
an die Seite gestellt wird – vom ersten Moment an knistert es zwischen
ihm und Indigo heftig. Dabei haben beide mit den Dämonen ihrer
Vergangenheit zu kämpfen und sind nicht bereit, ihr Herz erneut zu
riskieren …
L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix.
Rockstar Romanze, klang spannend und ich habe mich direkt in das Buch gestürzt. Ich war einfach neugierig und bin zurzeit total im LYX Wahn, dass ich es einfach kaufen musste und lesen musste. Allerdings hat es meine Meinung ziemlich gespaltet. Ich habe mich hierbei auf eine wirklich wahnsinnig tolle Geschichte gefreut, mit dramatischen Inhalt, so wie es bei Rockstars so ist. Aber fehlgeschlagen. Drama war da aber viel zu viel und viel zu viel Klischee. Der Anfang war noch interessant. Man lernt Indie kennen, die mit ihrem Bruder, seiner Frau und deren Sohn in einer kleinen, heruntergekommenen Wohnung leben. Indies Eltern sind vor Jahren gestorben. Sie wurden angefahren und keiner der beiden hat es überlebt. Sie selbst versucht alles um an Geld heran zu kommen. Dabei nimmt sie ein Job an, der ihr sogar mehr Geld als nötig einbringt. Allerdings weiß sie nicht, dass das alles ein abgekartertes Spiel ist und sie einfach nur als Babysitterin für ein Rockstar eingestellt wird. Sie muss nur aufpassen, das Alex Winslow nicht mehr Rückfällig wird und wieder zu Drogen und Alkohol greift. Klingt einfach, allerdings nicht mit Alex.
Indie war ein warmherziger Mensch. Sie hatte ihr Herz am rechten Fleck. Dennoch war sie in gewissen Dingen wirklich Naiv und Sturrköpfig. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich aber weiter und wird sogar erwachsener. Alex hingegen war undurchschauber und launisch. Er war arrogant, viel zu selbstsicher und dachte die ganze Zeit, er wäre der König in seiner Band. Bis zum Ende hin musste ich mit ihm kämpfen und so richtig konnte ich auch nicht mit ihm warm werden. Die Nebencharakter waren wirklich nur Nebencharakter und haben nicht so viel Platz eingenommen. So waren auch sie undurchschaubar und nicht wirklich einzuschätzen. Alex war seine Band quasi egal, auch wen sie Freunde waren. Er behaarte immer darauf, das er auch ohne sie klarkommen würde.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen und man hatte sogar die Chance aus der Sicht von Alex und Indie zu lesen. Die Story war erfrischend, aber konnte mich nicht wirklich beeindrucken. Wie oben schon geschrieben war der Anfang interessant, der Mittelteil strotzte nur so vor Klischees und Drama und das Ende wurde dann auch wieder dramatisch. Es war zu viel des guten. Man erhält einen Einblick, wie ein ehemals Drogensüchtiger Rockstar lebt, dem sein Herz immernoch seiner Ex gehört, die ihn in den Abgrund stürzte. Nach und nach gelingt es Indie, ihn von seiner Ex abzubringen. Dadurch entsteht eine Liebesgeschichte, die Schwierigkeiten mit sich bringt. Alex wird dadurch auch etwas gefühlvoller und wie ein liebeswütiger Welpe. Das Ende bewies es, dass er sogar bereit wäre, sich bis zum Tod prügeln zu lassen nur um seine Liebe zu beweisen. Immerhin wird er vernünftiger und lernt endlich, Konsequenzen zu übernehmen. Das Ende endete auch so abprubt, das etwas fehlte. Der Epilog konnte zwar etwas zufriedenstellen, aber ich hätte mir da mehr gewünscht. Dazu muss ich noch sagen das der Mittelteil etwas langatmig war, wo ich mir am Ende etwas mehr gewünscht hätte. Ich weiß echt nicht, wie ich das Buch bewerte und geschmäcker sind ja verschieden. Aber ich gebe dem Buch 3 Herzchen, für die erfrischende Geschichte und Indie, die trotz allem, standhaft blieb.